Virales Marketing
|
|
Die Mundpropaganda ist tot - es lebe das
virale Marketing.
Neben den klassischen Werbeanzeigen hat sich
in letzter Zeit immer mehr der Begriff "virales
Marketing" in den Vordergrund gedrängt, wenn
es darum geht, seine Produkte an den Mann,
beziehungsweise an die Frau zu bringen.
Wer die Klaviatur richtig beherrscht, der
kann eine effektive Mund-zu-Mund-Propaganda
gezielt anstoßen, sei es nun per email, in
Chatrooms oder in Online-Foren.
Dank Internet ist die Verbreitung der
eigenen Botschaft sehr schnell und dazu noch
recht kostengünstig zu gestalten. Wenn man
dann noch die richtigen Experten an seiner
Seite weiß, kann eigentlich nichts mehr
schiefgehen. Vorausgesetzt, ihr Trägermedium
ist ihrem Zielpublikum optimal angepasst.
Zeigen Sie ein interessantes oder gar
überraschendes Video, bieten sie kostenlose
Schmankerl zum Runterladen an, wie
beispielsweise Musik oder Bildschirmschoner,
vielleicht auch ein kleines Spiel als
Zeitvertreib oder einen Geschenkgutschein.
Lassen sie ihrer Fantasie freien Lauf oder
beauftragen sie dazu eine fähige Agentur.
Wenn sie es dann noch schaffen, diese
Produkte mit einer Antwortmöglichkeit zu
kombinieren, dann sollte der Kontakt zu
ihrer Zielgruppe bald hergestellt sein.
Vorausgesetzt, ihre Zielgruppe sind
Menschen, die auch mit anderen Menschen
kommunizieren, denn ohne soziales Netzwerk
verbreitet sich keine Information von
alleine, so, wie sich kein Virus ohne
Berührung verbreiten kann.
Wer es also schafft, dass die zukünftigen
Konsumenten selber die Werbebotschaft an
ihre Freunde und Bekannten weitergeben, der
wird sehr schnell feststellen, dass es bei
einer gut geplanten Aktion mit
entsprechendem Einsatz und dem richtigen
Mittel zu einer exponentiellen Verbreitung
derselbigen kommt.
Es sollte allerdings auch nicht unerwähnt
bleiben, dass sie dabei eine
unkontrollierbare Entwicklung ihrer
Werbe-Botschaft riskieren, da sie - einmal
angestoßen - keinerlei Einfluss mehr auf die
Verbreitung ihrer Botschaft haben. Es kann
also sehr gut sein, dass sich ihr
ursprünglich angedachtes Verbreitungsgebiet
plötzlich verändert, aber auch die
Verbreitungsgeschwindigkeit kann an
Eigendynamik gewinnen, da die Effekte des
viralen Marketings kaum planbar sind. Ebenso
verhält es sich mit den
Korrekturmöglichkeiten. Auch hier gibt es
nur wenig Chancen, nachträglich die Richtung
zu beeinflussen, beziehungsweise sie zu
ändern oder gar zu stoppen. Es gilt daher,
alle möglichen Richtungen der Entwicklung
vorher zu bedenken. Hinterher kann es unter
Umständen zu spät sein. Virales Marketing
ist nun mal keine Mundpropaganda, es geht
lediglich um die schnelle und möglichst
tiefe Verbreitung eines Gutes, während bei
der Mundpropaganda auch eine Wertung
stattfindet, die Information also glaubhaft
rüberkommt. Wenn die Unterhaltung zu sehr in
den Vordergrund tritt, ist kein Platz mehr
für die eigentlich zu transportierende Marke
dahinter, wie dies etwa vor ein paar Jahren
bei dem Onlinespiel Moorhuhn passiert ist.
Oder haben sie gewusst, dass das Werbespiel
von Johnnie Walker stammt? |
|
|
|
|